Grundidee ist die Entwicklung einer räumlichen Struktur auf der Grundlage einer durch die Grundstücksgeometrie bestimmten Kartierung. Auf einer Topografie von Deckenschichten entwickeln sich die Nutzungsbereiche des Instituts. Die einzelnen Funktionsbereiche stehen wie Gebäude auf dieser landschaftlichen Topografie.

Das neue Institutsgebäude bildet den Auftakt der Wiederbebauung des Wilhelm-Leuschner-Platzes. Der Neubau orientiert sich mit seiner Eingangsfront zum Platz und bezieht sich damit auf die Vorkriegsbebauung an dieser Stelle, die eine Schmalseite zum damaligen Königsplatz hin bildete. So entsteht hier etwas Raum für einen Vorbereich vor dem Eingang.

Die die räumliche Struktur bildenden Deckenplatten zeichnen sich im Stadtraum als gesimsartige Gliederungselemente ab und verweisen in ihrer topografischen Ausformung auf die Bestimmung des Gebäudes. Das Erdgeschoss ist zum Stadtraum mit einer Glasfassade offen gestaltet. In den oberen Geschossen wechseln je nach Nutzung verglaste mit geschlossenen Elementen.
Die städtebauliche leicht gekrümmte Linie entlang der Schreiberstraße wird von den Gesimsbändern und im Erdgeschoss von den Ausgängen der Treppenhäuser markiert.

Die Einfahrt zur Tiefgarage befindet sich an der Brüderstrasse, die Zufahrt zum Innenhof und zu den oberirdische Besucherstellplätzen für Fahrräder an der Windmühlenstraße.

Für den anschließenden Baublock werden im Erdgeschoss Ladenflächen und in den oberen Geschossen eine Wohnnutzung vorgesehen. Die Vorgaben der Masterplanung werden hierbei umgesetzt.

WB_Leipzig_Lageplan

Zentrales Element des neuen Institutsgebäudes ist ein alle Bereiche verbindendes Atrium, das in allen Ebenen verschiedene Kommunikationsbereiche schafft. Großzügige Treppen verbinden die verschiedenen Geschosse.

Im Erdgeschoss befindet sich an der Gebäudeecke zum Platz der Haupteingang mit Zugangskontrolle. Ein zweigeschossiger großzügiger Veranstaltungsbereich mit Ausstellungsfläche bietet Platz für öffentliche Veranstaltungen. Hier befindet sich auch der Zugang zum Bibliotheksbereich mit Ausleihe. Zum Innenhof hin sind Leseplätze orientiert. Die Bibliothek entwickelt sich über die großzügigen Treppen im Atrium erschlossen über drei Geschosse, im 2. Und 3. Geschoss befinden sich in geschützten Bereichen die Magazin und Rollregalbereiche.
Im 4.-6. OG befinden sich die Forschungsabteilungen, im 7. OG die Leitung.

Drei notwendige Treppenhäuser und eine Aufzugsbatterie bilden neben der sich im Atrium über alle Geschosse entwickelnden großzügigen Treppenanlage die Infrastruktur des Gebäudes.

Die Tiefgarage bietet Platz für 57 Stellplätze und einen Teil der Fahrradstellplätze. Hier befindet sich außerdem der Müllraum und die Hausanschlussräume. In einer zweiten Kellergeschossebene, die sich in dem neben dem City-Tunnel noch bebaubaren Bereich befindet, sind Haustechnikräume untergebracht.

WB_Leipzig_Erdgeschoss
WB_Leipzig_Grundrisse
WB_Leipzig_Ansicht
WB_Leipzig_Schnitt