WB WEIWETTBEWERB
Neues Bauhausmuseum, Weimar

Konzept und Städtebau

Das neue Bauhausmuseum behauptet sich mit seiner selbstbezogenen kubischen Form im heterogenen städtebaulichen Kontext zwischen den Bauten des ehemaligen „Gauforums“ einerseits und der Architektur der Weimarhalle andererseits.
Gleichzeitig wird durch die städtebauliche Setzung des Baukörpers die umgebende Freifläche zu erfahrbaren Räumen geordnet
Durch seine Setzung an den Rand des Weimarhallenparks entsteht an der Karl-Liebknecht-Strasse ein Platz, den das Museum mit seiner reduzierten Form bestimmt und dadurch in der Stadt präsent wird. Hier ist eine Sammlung von freistehenden Skulpturen im Außenraum vorgesehen.
In der Verlängerung der Ernst-Thälmann-Strasse entsteht ein weiterer eher introvertierter Platz. Hier ist ein Museumsgarten unter Bäumen vorgesehen, außerdem wird hier das Baufeld für den Erweiterungsbau nachgewiesen. Auf der anderen Seite der neuen Strasse befindet sich das Baufeld für den Kindergarten.

Innere Organisation

Die Grundstruktur des Museums bildet ein geschlossener Kern, eine Erschließungsschicht um den Kern und eine umlaufende Glasfassade. Auf drei Geschossen können die Sammlungen des Bauhausmuseums in stützenfreien und dadurch maximal flexiblen Ausstellungsbereichen präsentiert werden.
Das Foyer erstreckt sich über zwei Geschosse und bietet Platz für die Verteilung der Besucher und für Veranstaltungen. Direkt anschliessend ist im geschlossenen Kern das Kino angeordnet, im Inneren Bereich befindet sich das Schaulager, nach aussen orientiert sind die Werkstatträume etc. über grosse Fenster natürlich belichtet. Im 1. und 2.Obergeschoss befindet sich die Schausammlung, im 2.Obergeschoss ist als Abschluss des Weges um den geschlossenen Kern eine Terrasse mit Blick auf den Vorplatz und Garten angeordnet, hier können Lesungen stattfinden.

Fassade

Durch die Fassade aus weißem Glas entsteht ein schwereloses immaterielles Volumen, welches auf die Abstraktion der Bauhausarchitektur anspielt. Gleichzeitig wird durch die fischgrätartige Struktur der Glasplatten eine Irritation dieses weißen Kubus bewirkt, der auf die für Weimar wichtige Frühzeit des Bauhauses mit seinem noch expressionistisch beeinflussten Formenvokabulars verweist. Das neue Bauhausmuseum erhält dadurch eine glänzende, flirrende Außenhaut, die bei Dunkelheit Durchblicke und Lichtreflexionen erzeugt und bei Tageslicht eher opak erscheint. Durch die Verlegung der Erschließung des Museums zwischen die gläserne Fassadenschicht und den geschlossenen Ausstellungskern entsteht eine Belebung der Fassadenflächen und eine stärkere urbane Präsenz des neuen Bauhausmuseums im Stadtraum.

Energieversorgungskonzept

Ein wesentliches Merkmal für die Technische Ausrüstung besteht in der energetischen Optimierung der Klima- und Kältetechnik.
Um die Luftvolumenströme in den einzelnen Bereichen so gering wie möglich zu halten, wird zusätzlich zu den Maßnahmen der Wärmedämmung des geschlossenen Kerns das Speicherverhalten mittels einer thermischen Bauteilaktivierung unterstützt und damit die entsprechenden jahreszeitlichen Lastverhältnisse sowohl im Sommer als auch im Winter gesenkt. Es wird die Nutzung regenerativer Energiequellen (z.B. Wärmepumpen sowie freie Kühlung) vorgesehen.

Damit einher gehen Vorteile wie, Steigerung der Energieeffizienz des Gebäudes, Reduzierung des Energiebedarfs, Minimierung der CO2-Emission, Kostensenkung durch Nutzung natürlicher Ressourcen

Die Erschließungsschicht arbeitet dabei als Puffer zwischen den klimatisierten Raumbereichen der Ausstellungen und der den klimatischen Bedingungen ausgesetzten Fassadenschicht.

Erschließung

Die Anlieferung des Museums erfolgt von der Asbachstraße auf der Rückseite. Weitere Nebeneingänge sind für die Bürobereiche im Sockelgeschoss, sowie für die Werkstattbereiche vorgesehen.
Die Tiefgarageneinfahrt der Weimarhalle wird bis zur Rückseite des Landesverwaltungsamtes verlängert und von der Ernst-Thälmann-Strasse erschlossen.¬